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Vortrag

Vortrag: Gegen das Vergessen. Die Verfolgung der Freiburger Juden im „Dritten Reich“. Dr. Heinrich Schwendemann (Universität Freiburg)

Donnerstag, 13. Oktober 2022, 19 Uhr, Vortragssaal B 3.01
Dr. Heinrich Schwendemann (Foto: Patrick Seeger)Im Juni 1933, dem Jahr der "Machtergreifung", lebten in Freiburg 1138 Bürger jüdischen Glaubens, ca. 1,2% der Bevölkerung. Die jüdischen Bürger Freiburgs waren integriert, das zeigt auch die hohe Zahl von 114 sogenannten "Mischehen". Als mit der NS-Machtergreifung der Antisemitismus Staatsdoktrin wurde, gerieten auch in Freiburg die jüdischen Bürger unter Druck. Heinrich Schwendemann stellt in seinem Vortrag war, wie die jüdische Bevölkerung Freiburgs ab 1933 rechtlich diskriminiert, sozial isoliert und ökonomisch ruiniert wurde. Viele suchten sich noch durch Flucht ins Ausland vor den immer radikaleren Verfolgungsmaßnahmen zu retten. Die verbliebenen 360 Freiburger Juden, zumeist alte Leute, wurden am 22. Oktober 1940 ins französische Gurs deportiert, von denen nur 77 das Kriegsende erleben sollten. Zu den wenigen Freiburger Juden, die die Verfolgung vor Ort überlebten, gehört Lotte Paepcke, die zusammen mit ihrem Sohn im Herz-Jesu-Kloster Stegen (heute Kolleg St. Sebastian) Schutz fand. Das nach 1945 in der Stadt verbreitete Schweigen über das, was den jüdischen Freiburger Bürgern angetan worden war, war Ausdruck eines kollektiven schlechten Gewissens: Zu viele hatten weggeschaut, zu viele waren beteiligt gewesen, zu viele hatten profitiert.

Der Historiker Dr. Heinrich Schwendemann lehrte zwischen 1991 und 2022 als Akademischer Oberrat am Historischen Seminar der Universität Freiburg deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts mit Schwerpunkt auf der Zeit des Nationalsozialismus, er ist Experte für die regionalen Geschehnisse.
Öffentlicher Vortrag. Die ganze Kollegsgemeinschaft (Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte, alle Interessierten) und Gäste sind herzlich willkommen.
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