Schuljahr 2018/2019
Große Verabschiedung

Während des Sommerfests 2019, am Freitag, 25.07.2019, wurden Frau Monika Sölch, Frau Marlies Ortlieb, Herr Dr. Stephen Amador und Herr Anton Fischer dann von der ganzen Schulgemeinschaft würdig verabschiedet.
Mehr dazu im Artikel von Herr Krieger in der BZ vom 23. Juli 2019
„Von guten Mächten wunderbar geborgen“ – Verabschiedung der Realschulklasse 10d des Kollegs St. Sebastian Stegen

„Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“ Unter diesem Motto, das die Schülerinnen und Schüler seit Beginn der 5. Klasse als Gebet durch ihre Schulzeit begleitet hatte, stand der Gottesdienst, der von Pfarrer Mühlherr, den die Religionslehrerinnen Brigitte Conzelmann und Charlotte Strohm zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Abschlussklasse gestaltet wurde.
Einen alten Lebensabschnitt hinter sich lassen und sich auf den neuen Weg machen – ob Ausbildung, Berufsschule, Freiwilliges Soziales Jahr oder das Abitur, die Absolventinnen und Absolventen brachten in ihren Fürbitten zum Ausdruck, dass sie ihre neuen Wege voller Mut und Zuversicht beschreiten. Auf individuell gestalteten Fußspuren, die den Gang zum Altar markierten, beschrieben die Jugendlichen mit eigenen Worten ihre Erinnerungen an die vergangenen sechs Jahre am Kolleg.
Im Anschluss an den Gottesdienst ging es gemeinsam in die Halle, wo die Zeugnisverleihung stattfand. Der Leiter des Realschulzweiges, Alexander Rist, eröffnete die Zeremonie mit einer Rede, in der er die vergangenen gemeinsamen Jahre noch einmal Revue passieren ließ und die Schülerinnen und Schüler aufforderte mutig zu sein, aufzustehen und zu handeln bei den drängenden Problemen dieser Zeit. Durch das Zitat von Greta Thunberg „Ich will dass ihr handelt, als ob euer Haus brennt, denn das tut es“ wies er auf die Dringlichkeit hin, beim Klimawandel, dem zunehmenden Fremdenhass und der Ausbeutung von Mensch und Natur zu handeln.
Die beiden Schülersprecher Luisa Wangler und Noah Brender bedankten sich mit beeindruckenden und amüsierenden Worten bei Eltern und Lehrern für die schöne zurückliegende Schulzeit.
Elternvertreter Daniel Brender blickte aus Elternsicht stolz und dankbar auf die Jahre zurück und gratulierte den Jugendlichen mit den Worten „Applaus für euch!“
Schulleiter Bernhard Moser bedankte sich in seiner Rede bei den Eltern für das der Schule entgegengebrachte große Vertrauen in den vergangenen Jahren. Stolz blicke er zurück auf den zweiten Jahrgang des Realschulzuges am Kolleg St. Sebastian. Sein Dank gebühre auch den Kolleginnen und Kollegen und allen am Schulleben Beteiligten. Er schloss seinen Beitrag mit dem Appell an die Jugendlichen, sie mögen die Gesellschaft gestalten, anstatt von ihr gestaltet zu werden.
Bevor es zur Zeugnisvergabe kam konnten zahlreiche Absolventinnen und Absolventen mit Preisen ausgezeichnet werden, die von den Bildungspaten des Kolleg St. Sebastian gestiftet wurden.
Den Preis für die beste Leistung im Fach katholische Religion durfte Pfarrer Mühlherr an Raphael Ruhnau überreichen.
Ines Dias Machado erhielt nicht nur den Schulpreis für die beste Leistung im Fach Deutsch, gestiftet von der Bücherstube Kirchzarten, sondern auch den Preis für die beste Leistung in den Fächern Englisch und Französisch.
Die Preise für die besten Leistungen in den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften erhielt Dominik Ambros, gestiftet von der Testo Industrial Services GmbH Kirchzarten.
Für das Fach Technik konnten Herr Moser und Herr Rist Marcel Pollex auszeichnen, der einen Preis der Wandres GmbH micro cleaning entgegennehmen durfte.
Die Sparkasse Hochschwarzwald Neustadt-Titisee, vertreten durch Thomas Breckel, stiftete den Preis für die beste Leistung im Fächerverbund EWG, den Raphael Ruhnau erhielt.
Als bester Abschlussschüler mit einem Gesamtschnitt von 1,5 durfte sich ebenfalls Raphael Ruhnau über einen Preis der FSM AG aus Kirchzarten freuen, den Frau Steiger überreichte.
Bei der anschließend Zeugnisverleihung schritten die Absolventinnen und Absolventen zur ihrem vorab individuell gewählten Song auf die Bühne, wo ihnen Herr Moser, Herr Rist und ihr Klassenlehrer, Herr Knitz, feierlich das Zeugnis überreichten und wo sie anschließend für ein gemeinsames Erinnerungsfoto posierten.
Nach dem offiziellen Teil ging es gemeinsam in die Kageneck-Halle, wo Eltern und Schülerinnen und Schüler der Klasse 9d bestens für das leibliche Wohl sorgten. Im Laufe des Abends bedankten sich die Absolventinnen und Absolventen bei ihrem Klassenlehrer Johannes Knitz und weiteren Lehrern für deren Einsatz. Im geselligen Beisammensein wurde anschließend bis Mitternacht gefeiert und getanzt.
Susanne Fischer/13.07.2019
Eine Woche auf Skiern in den Südtiroler Alpen

Wecken um 7.30 Uhr, Frühstück um 8.00 Uhr und um 9 Uhr Abmarsch an die 500m entfernte Talstation - mit viel Sonnencreme im Gesicht. Ein besonderes Geschick wurde uns Lehrern beim Skitraining in Kleingruppen abverlangt, da die Zusammensetzung der Skigruppen fast täglich dem Lernfortschritt und den Pistenverhältnissen (von Eis über Traum bis Sulz) angepasst werden mussten. Besonders bereichernd war dabei die Herausforderung, mit Gebärdensprache zu unterrichten, die man nicht beherrscht. Skiunterricht fand am Vormittag und Nachmittag statt. Nach einer kurzen Pause zum Duschen erwartete uns eine kulinarische Köstlichkeit und ein tägliches Abendprogramm. Gefüllt mit Gesellschaftsspielen oder einem Interessenabend, bei dem die Schüler einen Beautyworkshop, Erste Hilfe bei Bewusstlosigkeit oder starker Blutung, kombiniert mit dem Erlernen einer chirurgischen Wundnaht an Putzschwämmchen, Selbstverteidigung, Zaubertricks und vieles mehr besuchen konnten. Bei einer Olympiade konnten die Schüler in ihren gemischten Olympiagruppen ihr Wissen, Geschick und Können untereinander messen. Ein Höhepunkt war auch in diesem Jahr das Abendprogramm "Schlag den Lehrer" mit Kraft- und Geschicklichkeitsübungen und der Rasierschaumschokokussschleuder. Nach acht Wettkämpfen endete der Abend mit einem salomonischen 4 zu 4. Zur Mitte der Woche durften die Schüler wahlweise im Erlebnisbad in Brixen oder im kulturell spannend aufbereiteten Ötzimuseum (mit dem ältesten historisch-wissenschaftlich aufgearbeiteten Mordfall der Menschheitsgeschichte) dann einmal die Seele baumeln lassen. Für das leibliche Wohl und ein wenig "Dolce Vita" in Italien sorgte die ausgezeichnete Küche des Gattererhofes. Die Schüler blicken auf erlebnisreiche Tage zurück - dazu einige Schlaglichter:
- "Ich fand eigentlich alles gut"
- "Das Programm war super"
- "Das Essen ist mega gut"
- "Das Skifahren macht Spaß und das Essen ist lecker"
- "Ich fand das Skigebiet sehr gut"
- "Ich fand die Pisten toll"
Johannes Rittemann
Jugend forscht / Schüler experimentieren 2019

Alexander Rist
Belohnung für die gute Tat
Die Klasse 9d setzt sich für Senioren und Flüchtlinge und wird mit einem Jugenddiakoniepreis ausgezeichnet.
Zum Artikel in der BZ vom 19.10.2018
Zum Artikel in der BZ vom 19.10.2018
Bezirksfinale Mädchenfußball: Jugend trainiert für Olympia

Eine sehr zufriedene Frau Hanna Zimny, die heute für die etatmäßige Erfolgsbetreuerin Frau Claudia Stumböck, glänzend vertrat, gab denn im Anschluss gleich mal eine Runde selbstgebackener leckerer Muffins ans Team aus. Gelöst durch den ersten Sieg und dem kulinarischen Höhepunkt gab es gegen die Mädchen der Alemannenschule aus Mülheim ein klares, wie erfrischendes 6:0. Die etwas unzufriedene Torhüterin des ersten Spieles Sofia Giambelluca leitete dabei im Sturm mit einer herrlichen Hereingabe von der Auslinie in den Rückraum ein wunderschönes von Antonia Bert ein . Anna Krischke die dann mutig ab dem zweiten Spiel zwischen Pfosten stand, gab der Mannschaft fortan den nötigen Rückhalt.
Frei spielten die Mädchen des Kolleg im dritten Spiel beflügelt von dem frischen und sehr gelungen zweiten Auftritt, auf. Als gäbe es kein Morgen mehr stürmten Sie ohne Unterlass mit allen Regeln der Kunst auf das Tor der Lokalmatadorinnen, welche in einer übrigens mit Zuschauern voll besetzten Halle, lautstark angefeuert wurden. Die Zauberinnen des Kollegs führten schon mit 7:0 als kurz vor der Schlusssirene den Heitersheimerinnen der Ehrentreffer zum 7:1 gelang. Die Halle tobte vor lautstark als hätten Sie gerade den Sieg davongetragen. Solche Fans und deren Freude habe ich nach einem solch hohen Spielstand gegen eine Heimmannschaft noch nie erlebt. Das war ganz großer Sport.
Im abschließenden Spiel gegen die Staudingerschule war klar das ein Unentschieden für den Turniersieg reichen sollte. Doch wer die Mädels des Kollegs kennt weiß, hier wird nicht taktiert, sondern diktiert. Ohne wirklich vor dem guten Gegner Respekt zu haben, ließen Sie den vom U17 Trainer des SC Freiburg trainierten Teams letzten Endes keine Chance. Von Beginn an gab es nur eine Richtung und wurde mit echten Hattrick von Pauline Grieshaber relativ schnell entschieden. Das späte 3:1 , das der Hallensprecher unnötigerweise als Glückstreffer bezeichnete , war schlicht der Konter- und gewaltigen Schussstärke der Gegnerinnen geschuldet.
Insgesamt präsentierten sich Frau Zimny und Ihre Mädchen nicht nur als sehr sportlich, sondern auch überaus fair. In keinem der Spiele musste der Schiedsrichter wegen irgendeines Foulspieles der Kollegianerinnen mit seiner Pfeife eingreifen. Wir dürfen glaube auch in diesem Schuljahr nach diesem erfolgreichen Start in 2019 auf tolle Spiele draußen hoffen.
Thomas Grieshaber
Brückenbau am Bosporus

Brückenbau am Bosporus
Schülerbegegnung mit dem Elite-Gymnasium Istanbul Lisesi – Eintagsfliege oder was machen wir daraus?
Christus-Poster, neben denen von Staatsgründer Atatürk, stechen dir gleich bei der Ankunft auf gleichnamigem Flughafen ins Auge. Bei Ankunft im Istanbul Lisesi kaum Schülerinnen mit Kopftuch - „reine Privatsache!“ - in den altehrwürdigen osmanischen Hallen. Warum auch, in einem Land, das weit vor Frankreich das Frauenwahlrecht einführte? Die Lehrer: unisono in feinen Zwirn gekleidet. Vorurteile verfliegen hier im Minutentakt.
So geschehen Mitte November. Auf Einladung und Kosten(!) des Auswärtigen Amtes, Generalkonsulat Istanbul und der Deutschen Schule Istanbul Lisesi ergab sich für zehn unserer Kollegianer*innen d i e Chance: Begegnung - ja: Völkerverständigung! - in Zeiten des Misstrauens, Missverstehens und der neuen Grenzzäune.
Jugendliche zweier Völker kommen zusammen, die seit 150 Jahren eine tiefe arkadaº verbindet:
Bagdadbahn ... Gastarbeiter ... Döner … Kebab … EU-Türkei-Flüchtlingsdeal ... Auf einem Workshop gemeinsam arbeiten – bis nachts um 3 Uhr Texte korrigieren! - zum Thema 1918-2018: Welche Lektionen können wir aus dem Ende des I. Weltkriegs für den Umgang mit Geschichte und für eine friedliche Zukunft ziehen?
Nach wochenlanger eigenständiger Vor-Recherche dann der Showdown: Zwei Perspektiven prallen aufeinander. Binnen zweier Tage sollen schließlich zwei Präsentationen entstehen: konkret zur Biographie Pascha von der Goltz sowie über Muslimische Kriegsgefangene in Deutschland. Vorzustellen auf einer Expertenkonferenz im Kronsaal des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Istanbul. In der Jury: Türkische und deutsche Professoren des Orient-Instituts und NATO-Oberst Wolf. Letzter hatte uns tags zuvor auf einer bildungsreichen Bosporus-Tour zur historischen Sommerresidenz des deutschen Botschafters geführt, einst ein Geschenk des Sultans an Deutschland. 651 deutsche Soldaten fanden hier ihre letzte Ruhe - aus den blutigen Schlachten auf der Krim, im Kaukasus, um die Dardanellen oder in Mesopotamien. Oberst Wolf kennt viele ihrer Lebensläufe. Leben, die mit 18, 19 oder 20 Jahren zu Ende gingen. Gänsehaut-Geschichte(n).
Ja, wir durften uns wahrhaft bilden! Wir durften Schüler*innen erleben, die täglich zwei Klausuren schreiben müssen und – ohne zu jammern – bis in die Dunkelheit Projektarbeit leisten. Durften nach getaner Arbeit beim täglichen Schulweg den Bosporus überqueren, um bei den Gastfamilien in Asien orientalische Gastfreundschaft zu erleben. Durften neben riesigen Lunchpaketen für den Rückflug ins vermutete Hungerland Deutschland teilweise auch komplette Tee- oder türkische Kaffee-Service transportieren. Cahit, ein unglaublicher 16-jähriger Gastgeber, zeigte uns Istanbuls besten Muschelstand und besorgte uns Tickets für Europas lautestes Fußballstadion: Besiktas!
Wir durften dabei sein, wie sich ein deutscher NATO-Oberst dafür entschuldigt, die neutrale Türkei in den Ersten Weltkrieg hineingezogen zu haben. Wir lernten Journalisten vom Discovery Channel kennen, die ihr Tauchfilmprojekt der vor hundert Jahren bei Gallipoli gesunkenen SMS Breslau vorstellten. Großes Kino!
Wir durften Ringen und Werben um gemeinsame europäische Werte und für einen aufgeklärten Umgang mit den Schattenseiten der eigenen Geschichte. Gar nicht so einfach in einem Land, in dem Wikipedia offiziell gesperrt ist oder das Wort Armenien nicht benutzt werden soll.
Doch dann - die plötzliche Erkenntnis: Hier zählt das gesprochene Wort etwas. Es hat Kraft und Macht! In Zeiten der Diktatur des bewegten Bilder-Rauschs. Und doch: Wohl dem, der in einem Land aufwachsen darf, in dem das Grundgesetz, Artikel 5 verspricht: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten.“
Çok teºekkürlerok, arkadaº!
Steffen Grabisna